Der 21. Geburtstag der Freien Waldorfschule in den Mainauen wurde am 23. Oktober in der Stadthalle von Haßfurt unter 3G Auflagen gefeiert.

Dies ist ein ganz besonderes Alter, weil die Waldorfpädagogik immer von siebenjährigen Entwicklungsschritten ausgeht und die Schule somit volljährig geworden ist. Vor einundzwanzig Jahren startete die Waldorfschule mit circa 100 Schülern im alten Volksschulhaus von Haßfurt. Damals fanden die Monatsfeiern, in denen die Schüler Ausschnitte aus dem Unterricht zeigen, immer in der Stadthalle statt, bis der erste Anbau mit der Aula fertiggestellt war. Mittlerweile ist die Schülerzahl auf 330 Schüler angewachsen und die Schule bereitet neben dem Waldorfabschluss auch auf die Mittlere Reife und das Abitur vor. Die Feier stand thematisch auch in Zeichen des großen Neubaus, der im Schuljahr 2022/2023 in Betrieb genommen werden soll.

Die Klassen zeigten einen bunten Ausschnitt aus dem Unterrichtsgeschehen, einstudierte Gedichte und auswendiggelernte Texte sowie Lieder und Instrumentalstücke. Aus dem Deutschunterricht wurde u.a. die Bürgschaft von Friedrich Schiller, sowie der Eingangsmonolog aus Goethes Faust und die ersten sechs auf Mittel-Hochdeutsch gesprochenen Strophen des Nibelungenliedes vorgetragen. Dazu gab es viel Musik wie eine Polka mit Klavier-Begleitung, ein gesungenes Lied von Billie Eilish und Flöten-Stücke von den unteren Klassen. Zu den Eurythmie-Darbietungen (anthroposophische Bewegungskunst) spielte das Klavier Stücke von Mozart und Beethoven. Ein weiteres Stück war das aus der DDR bekannte Lied  ‘Unsre Heimat’.

Man konnte in vielen Fällen eine große Selbstsicherheit bei den Schülern feststellen. Die regelmäßige Beschäftigung mit Theaterstücken, das gewohnte Vortragen von rhythmisch gesprochenen Gedichten und Texten, sowie das Stimmtraining durch Theater und Musik war deutlich sichtbar. Die Höhepunkte und der Abschluss der Monatsfeier war eine Vorführung der Akrobatik Gruppe mit Laufkugeln, Einrädern, Drahtseil und Jonglage sowie die Präsentation selbst hergestellter Kleidung aus dem Handarbeitsunterricht, die in Form einer Modenschau mit fetziger Musik erfolgte.