Waldorf-Klasse spielt Dürrenmatt

„Denn wer am Speck sitzt, sitzt in der Falle – und willst du hinaus, klappt die Falle zu.“

So klingt der Chor der verbrecherischen Privatbank, über die Friedrich Dürrenmatt, einer der bedeutendsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, in den 50ger Jahren ein böses Stück schrieb.

Die 12. Klasse der Freien Waldorfschule in Haßfurt fühlt sich von dieser brandaktuellen Problematik angesprochen und hat die Tragik-Komödie ausgewählt für ihr Theater-Projekt, das nach den Faschingstagen beginnt.

Eine muntere Belegschaft unter ihrem Chef Frank des Fünften wirtschaftet die Kunden und sich selbst langsam in den Abgrund. Dabei wird gezeigt, wie Geschäfte gemacht werden, wie Menschen scheitern, ihr Vermögen verlieren und sogar ihr Leben. Immer heiter und freundlich zeigt sich das Business, aber unter der Oberfläche brodelt es! Und es kommt zu einer unerwarteten Wendung …

Öffentliche Aufführungen in der Aula der Freien Waldorfschule Haßfurt, Am Ziegelbrunn 10,

am 5. und 6. April um 19 Uhr (In der Pause gibt es kleine Snacks),

Eintritt frei – Spenden erbeten.

Theaterspielen bedeutet, sich zu verwandeln und in eine andere Person hineinzuschlüpfen. Die Schauspieler müssen also einen Perspektivwechsel vornehmen und die Welt aus der Perspektive einer Dramenfigur betrachten. Gleichzeitig bleiben ein junger Mann oder eine junge Frau, die eine Rolle verkörpern, doch immer sie selbst.

Letztendlich gilt das Schillerwort: „Nur wo ich spiele, bin ich ganz ich selbst.“ Diese Erfahrungen in der Konfrontation mit den eigenen Möglichkeiten und Grenzen, die man geschützt durch das Rollenspiel erleben kann, bilden den Grund, warum das Theaterspielen einen wesentlichen Aspekt der Persönlichkeitsentwicklung in der Waldorfpädagogik enthält.